
Kurator Christoph Tannert führt durch die Ausstellung Ästhetische Wiederbewaffnung
2. August, 15 Uhr und 16. August um 16 Uhr
Ästhetische Wiederbewaffnung? Klingt nach Mobilmachung. Doch ganz so martialisch hat es der Kurator des 30. ROHKUNSTBAU, Christoph Tannert, dann doch nicht gemeint. Ihm geht es vielmehr um ein Rückbesinnen auf das Ureigenste der Kunst, ihre Autonomie, ihre Freiheit und Kreativität. Genau darin sieht er ihre gesellschaftliche Funktion. In einem Rundgang durch die Ausstellung im Schloss Altdöbern wird er am 2. und am 16. August das Konzept erläutern, das hinter der diesjährigen Schau steht.
Angesichts einer zeitgleich weltweiten (Re)-Nationalisierung und (Re)-Ideologisierung von Kulturpolitik, die sich zunehmend als übergriffig gegenüber Kunst und Gesellschaft zeigt, ist eine Rückbesinnung auf die Autonomie der Kunst unerlässlich. Der 30. ROHKUNSTBAU stellt fundamentale und zugleich existenzielle Fragen: Kann sich künstlerische Praxis als Notwehr gegenüber den politischen Herausforderungen der Gegenwart begreifen? Bietet sich Kunst in einer Welt von Gewalt, Krieg und Terror noch als Ort kritischer Reflexion an? Und inwiefern appelliert die Ausstellung „Ästhetische Wiederbewaffnung“ an das Vertrauen in die besondere Kraft der Kunst und ihren Blick auf die Welt?
Der Kurator wird diese nicht einfachen Fragen anhand von 18 künstlerischen Positionen erläutern, die beim diesjährigen ROHKUNSTBAU zu sehen sind. Dazu zählen Werke von Dafni Barbageorgopoulou (GR), Roland Boden (D), Birgit Dieker (D), Alexander Endrullat (D), Ute Faber (D), Bertram Hasenauer (A), Suah Im (KOR), Thomas Judisch (D), Bianca Kennedy (D), Szymon Kobylarz (PL), Mukenge | Schellhammer (COD/D), Katrin Plavčak (A), Anselm Reyle (D), Yvonne Roeb (D), Frank Seidel (D), Marcel Walldorf (D), Erwin Wurm (A), und Thomas Zipp (D).
Eine Führung mit viel Witz und Hintersinn, die einmal mehr zeigen wird, dass Kunst nicht offen politisch sein muss, und warum sie zugleich nicht unpolitisch sein kann.
Bitte bestellen Sie die Tickets rechtzeitig im Voraus. Das Ticket für die Führung ist nur gültig in Zusammenhang mit einem Eintrittsticket für die Ausstellung, das gesondert zu buchen ist. Die Plätze sind begrenzt.