Bianca Kennedy

We're all in this together, 2018/2025, 3-Kanal-Video-Installation, Found footage, Extrahierte Badewannenszenen aus 250 Filmen, Edition von 6 + 2 AP, Monitore mit Ständern, Brightsign Player, Kabel, 14 min, situationsspezifische Einrichtung, Courtesy A3 / ARNDTCOLLECTION, Foto: Bianca Kennedy, Berlin

(Geboren 1989 in Leipzig, lebt und arbeitet in Berlin) studierte Kunst an der Athens School of Fine Art und der Akademie der Bildenden Künste in München und schloss 2017 ihr Studium als Meisterschülerin ab. 

https://www.biancakennedy.com/about

Bianca Kennedy nutzt verschiedene Medien wie Animation, Video, Virtual Reality, Found Footage und Zeichnung, um alltägliche Beziehungen und Routinen zu hinterfragen und dabei menschliches Verhalten, soziale Normen und Erwartungen zu reflektieren.

Sie schuf beispielsweise eine Serie, die das Theatralische des Badens und die kulturelle Codierung des schutzlosen, nackten Körpers untersucht. Durch ihre Werke enthüllt sie Konflikte, die innerhalb von Machtverhältnissen und Identitätspolitik existieren und wie sie sich in Kategorien wie Klasse, Geschlecht, Privatsphäre und öffentlichem Raum überschneiden.

In der Filmkunst spielt die Wanne für die Dramaturgie der Erzählung und die Entwicklung der Charaktere eine tragende Rolle. An keinem Ort werden mehr Freundschaftsgelübde geschlossen, der eigene Körper erforscht, Feinde ertränkt oder die eigenen Hände reingewaschen als in der Badewanne. Aus diesem Grund ist es unbestreitbar, dass das Baden mit komplexen, sich stets wandelnden gesellschaftlichen Codes verknüpft ist, denen sich Bianca Kennedy mit unterschiedlichen Medien annähert. In über 200 gesammelten, zyklisch angeordneten Szenen der Filmgeschichte, von den 1950er Jahren bis heute, reflektiert Kennedy in der 3-Kanal-Videoinstallation die Vielfalt des Motivs der Badewanne im Film. Die gezielt ausgewählten Sequenzen wie u. a. aus Stanley Kubriks Horrorfilm The Shining" (1980), Garry Marshalls Liebeskomödie "Pretty Woman" (1990) oder Darren Aronofsky´s "Black Swan" (2010) demonstrieren die soziale Relevanz des Badens. Die Montage – die Praxis des Kinos selbst – ist hierbei das geeignete Werkzeug und verdeutlicht die Genre übergreifenden Schnittstellen des Sujets. (Darja Zub)