Jochen Dehn (D)

Objekte

Jochen Dehn

Jochen Dehn wurde 1968 in Norddeutschland geboren. Er lebt und arbeitet in Paris, war neben der Arbeit als bildender Künstler auch einige Jahren am Wiener Burgtheater und am Schauspielhaus Hamburg beschäftigt. Seine Kunst dreht sich immer wieder um die geheimnisvollen Fähigkeiten der Natur. Auch vor der ROHKUNSTBAU-Ausstellung trat Dehn bereits in Brandenburg auf und konfrontierte 2014 die Besucher*innen einer Performance auf der Potsdamer Freundschaftsinsel mit dem Phänomen wandernder Steine in der kalifornischen Mojawe Wüste. Das zentrale Element seiner Kunst in den vergangenen Jahren bildet ein alter Baum, genauer gesagt eine Ulme, auf der Dehn einst an der polnischen Grenze stieß. Er fällte den Baum und zergliederte ihn. Immer wieder setzt er die Einzelteile neu zusammen. Er orientiert sich auch an der jeweiligen Gestalt des Raumes und schafft aus der Ulme jedes Mal eine eigene Skulptur. Die Natur und unser widersprüchlicher Umgang mit ihr, aber auch ihre symbolische Kraft sind wesentlicher Bestandteil der 26. ROHKUNSTBAU-Ausstellung. Dehn bezieht sich auf den Begriff der Konkretion, der etymologisch auf das lateinische Wort concrescere, „zusammenwachsen“, zurückzuführen ist. In seinem Werk vereint er den Stamm der Ulme mit den Ästen eines anderen Baums. Ein Hinweis darauf, dass Pflanzen in der Lage sind, sich mit anderen zu vereinen und diese in den eigenen Organismus zu integrieren. Die in Lieberose ausgestellte Baumkunst hat eine geschwungene Form, bis zur Gewölbedecke ragen die filigranen Verästelungen. Die Natur und der Eingriff in sie ergeben ein ganz neues komplexes Gebilde.